Ernährung bei Neurodermitis
- 21. Mar 2014
- Allergien und Unverträglichkeiten
Das atopische Ekzem, auch als Neurodermitis oder atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronische, nicht heilbare und nicht ansteckende Hauterkrankung. Die Haut ist an den betroffenen Stellen trocken, rot und schuppig. Außerdem besteht ein starker Juckreiz.
Behandlung
Die Behandlung der Erkrankung erfolgt mittels verschiedener Medikamente, einer intensiven Hautpflege und dem meiden auslösender Faktoren.
Neurodermitis-Diät?
Auslösende Faktoren können verschiedene Nahrungsmittel sein. Pauschale Hinweise zum Meiden bestimmter Nahrungsmittel lassen sich jedoch nicht geben, es gibt keine Neurodermitis- Diät. Jeder muss für sich individuell herausfinden, was er verträgt. Das wahllose Weglassen vieler Lebensmittel führt zu Mangelernährung und ist nicht zu empfehlen.
Verlaufstagebuch
Besser ist es, ein Verlaufstagebuch zu führen. Dort werden verzehrte Lebensmittel, der Hautzustand, wichtige Ereignisse und der allgemeine Zustand über mindestens 4 Wochen dokumentiert. Häufig lassen sich darüber Rückschlüsse über auslösende Lebensmittel ziehen.
Unsere Tipps
Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt, die möglicherweise zu einer Verbesserung führen könnten.
- Probieren Sie den mediterranen Ernährungsstil (frische, natürliche Zutaten, wenig Fett, viel Gemüse, wenig rotes Fleisch, viel Olivenöl, Brot, eventuell Fisch).
- Meiden Sie alles, was die Verdauungsorgane reizt (z.B. scharfe Gewürze, Kaffee, Alkohol).
- Essen Sie täglich Joghurt oder Quark mit Honig und Obst (unterstützt die Darmflora).
- Verzichten Sie auf Dinge, die die Erweiterung der Blutgefäße fördern (Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, Sauna).
- Kurzes Kochen von Obst und Gemüse (2-4 Minuten) mindert Unverträglichkeitserscheinungen.
- Bevorzugen Sie eine allergenarme, naturbelassene Lebensmittelauswahl im Rahmen einer ausgewogenen Mischkost.
- Meiden Sie Lebensmittel mit unbekannter Zusammensetzung, achten Sie beim Einkaufen auf die Zutatenliste.
- Auch Medikamente bzw. medizinische Produkte können allergische Reaktionen hervorrufen (z.B. Kräuterbonbons, Halstabletten).
Bei Neurodermitis häufig unverträgliche Lebensmittel:
- Lebensmittel mit hohem Allergenpotential: Kuhmilch, Kuhmilchprodukte, Hühnerei, Nüsse, Kräuter, Gewürze, Weizen und andere typische Brotgetreide, Soja, Fisch
- Säuren: Zitrusfrüchte, Kiwi, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Rhabarber, Fruchtsäfte, Essig. Gerade Zitrusfrüchte können durch direkten Kontakt zu einer Reizung der Haut führen
- Süßungsmittel: Zucker, Honig, Süßigkeiten (bilden Säuren im Körper)
- Histaminreiche Lebensmittel: Vergorene Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Tomaten (auch als Ketchup), geräucherter Fisch (Makrele), Fischkonserven (Thunfisch), reifer Käse, Hefeextrakte z. B. als Würzmittel in Fertiggerichten, Rohwurst wie Salami und Schinken, Sojasoße, Maggiwürze
- Getränke: Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, koffeinhaltige Getränke (regen die Schweißproduktion an und können so Krankheitssymptome oder Juckreiz verstärken)
- Fleisch: Schweinefleisch
- Scharfe Gewürze (Chilli, Curry, Tabasco...)
- Fertiggerichte: Industriell hochverarbeitete Nahrungsmittel (enthalten meistens viele Zusatzstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe, Rückstände)
Lebensmittel, die bei Neurodermitis häufig gut vertragen werden:
- Getreide: Reis, Hafer, Gerste, Hirse, Buchweizen
- Fleisch: Lamm, Pute, Huhn, Rind, Wild, Schweinefleisch
- Gemüse: Blumenkohl, Spargel, Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Lauch, Linsen, Mangold, Pilze, Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Zucchini
- Obst: Pfirsich, Aprikose, Birne, Brombeeren, Heidelbeere, Mango, Wassermelone
- Fette: Kaltgepresstes Pflanzenöl, Sonnenblumenöl, milchfreie Margarine, ungehärtetes Kokosfett, Palmkernfett
- Getränke: Mineralwasser, Blättertees aus Brennnessel-, Melissen-, Brombeerblättern
- Milchprodukte: von Ziege, Schaf, Stute, außerdem werden hin und wieder auch Sauermilcherzeugnisse (Joghurt, Dickmilch) aus Kuhmilch gut vertragen
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