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Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe - Wo ist der Unterschied?


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Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe sind Stoffe, die Lebensmitteln anstelle von Haushaltszucker zum Süßen hinzugefügt werden. Folglich schmecken beide Produktgruppen süß. Doch was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen?

 

Süßstoffe

Süßstoffe werden synthetisch aus natürlichen Grundstoffen hergestellt. Sie haben einen sehr intensiven, süßen Geschmack. Man benötigt daher immer nur sehr kleinen Mengen Süßstoff, um einen süßen Geschmack in einem Lebensmittel zu erzeugen. Süßstoffe liefern keine bzw. nur vernachlässigbar wenige Kalorien. Sie sind also zum Abnehmen gut geeignet. Auf Lebensmitteln werden sie mit einer E-Nummer bzw. ihrer Verkehrsbezeichnung (also ihrem Namen) im Zutatenverzeichnis aufgeführt. Außerdem ist auf dem Produkt die Angabe „mit Süßungsmitteln“ zu finden.

 

Vorteile

  • Kein Brennwert
  • Kein Einfluss auf Hunger und Sättigung
  • Antikariogen (lösen keinen Karies aus)
  • Süßstoffkombinationen (verschiedene Süßstoffe oder Süßstoff und Zuckeraustauschstoff) zur Geschmacksabrundung/ Intensivierung
  • Sicherheit wissenschaftlich belegt

 

Zugelassene Süßstoffe

  • Acesulfam K
  • Aspartam
  • Cyclamat
  • Saccharin
  • Thaumatin
  • Neohesperidin DC


Acesulfam K

  • Chemisch- synthetisch hergestellt
  • Schnelle Resorption und unveränderte Ausscheidung = kalorienfrei
  • Süßkraft 200x stärker als Haushaltszucker
  • Gute Stabilität, hitzebeständig
  • Metallischer Beigeschmack in hohen Konzentrationen
  • Schnell wahrnehmbare Süße
  • Häufig in Kombinationen eingesetzt
  • Hauptsächlich in Obstkonserven, Eis, Zahnpasta, alkoholfreiem Bier

 

Aspartam

  • Aus zwei chemisch verbundenen Aminosäuren hergestellt
  • Kennzeichnung: Warnhinweis „enthält Phenylalaninquelle“
  • Abbau im Körper wie Eiweiß
  • Liefert 4 kcal/ g => Energiegehalt zu vernachlässigen, da nur geringe Einsatzmengen
  • Instabil, schlecht hitzebeständig, nicht zum Kochen/ Backen geeignet
  • Süßkraft 200x stärker als Haushaltszucker
  • Kein metallischer Beigeschmack
  • Unterstützt Citrus-/ Fruchtaromen
  • Vor allem in Cola, Süßwaren, Senf, Spirituosen

 

Saccharin

  • 400- 500x süßer als Haushaltszucker
  • Wird unverändert vom Körper ausgeschieden => kalorienfrei
  • Leicht bitterer Beigeschmack
  • Meistens in Kombination mit Cyclamat eingesetzt

 

Cyclamat

  • Süßkraft 35x stärker als Haushaltszucker
  • Ausgezeichneter Geschmack, vor allem in Kombination mit Saccharin
  • Wird nicht verstoffwechselt und unverändert ausgeschieden => kalorienfrei

 

Neohesperidin DC

  • Hergestellt aus Flavonoiden von Citrusfrüchten
  • Kalorienfrei
  • Süßkraft bis 1800x stärker als Haushaltszucker
  • Unterdrückt bittere Geschmacksstoffe in Lebensmitteln
  • Isoliert eingesetzt leicht laktritzartiger Nachgeschmack
  • In Kombination gute Geschmackseigenschaften
  • Hauptsächlich in Tabletten/ Sirups

 

Thaumatin

  • Hergestellt aus Samenmantel der Katemfe-Frucht
  • Liefert als natürliches Protein 4 kcal/ g => geringe Einsatzmenge, Kaloriengehalt zu vernachlässigen
  • Süßkraft 2000 – 3000x stärker als Haushaltszucker
  • In hohen Dosen lakritzartiger Nachgeschmack
  • In Kombination mit anderen Süßstoffen guter Geschmack

 


Zuckeraustauschstoffe

Zuckeraustauschstoffe sind ebenfalls Stoffe, die anstelle von Haushaltszucker zum Süßen verwendet werden. Meist handelt es sich dabei um Zuckeralkohole. Im Gegensatz zu Süßstoffen enthalten sie Kalorien. Etwa 2 - 2,4 kcal pro Gramm. Das sind etwa halb so viele Kalorien wie Zucker enthält. Für Zuckeraustauschstoffe gibt es keine rechtlich festgelegten Höchstmengen. Bei einem Gehalt von mehr als 10 Gewichtsprozent im Produkt, muss eine Kennzeichnung „kann bei übermäßigem Verzehr abführen wirken“ erfolgen. Laut Lebensmittelgesetz zählen alle Zuckeraustauschstoffe zu den Zusatzstoffen, ausgenommen Fructose. Fructose ist ein natürlicher Zucker, der Fruchtzucker.

 

Vorteile

  • Geringerer Brennwert als Zucker
  • Teils antikariogen (lösen keinen Karies aus)
  • Produkte kleben nicht aneinander
  • Verbesserte Produkthaltbarkeit

 

Nachteile

  • Süßkraft und Qualität der Süße wird im Vergleich zu Haushaltszucker nicht erreicht
  • Laxierende (abführende) Wirkung
  • Nicht für Getränke zugelassen
  • Negative Wirkung auf den Triglyceridspiegel bei Hypertriglyceridämie (Fettstoffwechselstörung)


Zugelassene Zuckeraustauschstoffe

  • Fructose
  • Sorbit
  • Mannit
  • Maltit
  • Isomalt
  • Laktit
  • Xylit

 

Fructose

  • Chemisch ein Zucker, kein Zuckeralkohol
  • Keine abführende Wirkung
  • Keine E- Nummer, da rechtlich kein Zusatzstoff
  • Liefert 4 kcal/ g

 

Xylit

  • Chemische Herstellung aus Holzzucker
  • Erzeugt auf der Zunge einen Kühleffekt
  • Verstärkt erfrischende Geschmacksrichtungen
  • Übermäßiger Konsum kann zu Blähungen und Durchfall führen
  • Vor allem in Kaugummis und als Feuchthaltemittel verwendet

 

Isomalt

  • Synthetisch-enzymatisch aus Rübenzucker hergestellt
  • Übermäßiger Genuss kann abführend wirken
  • Vor allem in Kaugummi, Desserts, Süßigkeiten, Soßen, Gebäck

 

Mannit

  • Wird aus Fructose hergestellt
  • In der Medizin als Abführmittel verwendet
  • Vor allem in Brausetabletten

 

Sorbit

  • Enzymatisch aus Glukose hergestellt
  • Wasserbindende Eigenschaft, schützt vor Austrocknung der Lebensmittel
  • Koch- und backfest
  • Große Mengen wirken abführend
  • Vor allem in Backwaren, Süßigkeiten

 

Maltit

  • Chemisch- enzymatisch hergestellt aus Kartoffel- / Maisstärke
  • Vor allem für Desserts, Süßwaren, Soßen, Senf
  • Wegen metallischem Beigeschmack häufig in Kombination eingesetzt

 

Laktit

  • Auf der Basis von Lactose (Milchzucker) hergestellt
  • Übermäßiger Verzehr wirkt abführen
  Zucker Süßstoffe Zuckeralkohole Fruchtzucker (Fructose)
Energiezufuhr 4 Kalorien/ Gramm kaum Kalorien 2,4 Kalorien/ Gramm 4 Kalorien/ Gramm
Süßkraft-Faktor 1 30 - 3.000 0,5 1,2
Einfluss auf den Insulinspiegel stark kein Einfluss gering gering
Einfluss auf das Verdauungssystem neutral kein Einfluss können abführend wirken neutral
Einfluss auf die Zahngesundheit kann Karies fördern kein Einfluss kein Einfluss kann Karies fördern

 

Weitere Informationen zu Light-Produkten, Zuckeraustauschstoffen, Süßstoffen und Co. finden Sie auch hier.


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