Vegane Ernährung - Mal was Anderes
- 13. Dec 2014
- Tipps
Ob
der Gesundheit wegen, als Abnehm-Konzept, aus spirituellen oder ökologischen
Beweggründen, die vegane Ernährung wird immer populärer. Spätestens seit sie
auch von einigen Stars praktiziert wird, ist sie nicht mehr nur eine Ideologie,
sie ist Trend. Das zeigt sich auch in Deutschland: ein wachsender Markt für
vegane Lebensmittel, mehr vegane Restaurants, mehr vegane Kochbücher... Laut
Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov leben 2014 in Deutschland rund
900.000 Veganer.
Was bedeutet vegane Ernährung?
Wer
vegan lebt, verzehrt und verwendet keine tierischen Produkte oder solche, die
tierische Bestandteile enthalten. So findet man in einer veganen Kost kein
Fleisch und keinen Fisch sowie z.B. keine Milch und Milchprodukte, Eier und Honig.
Basis der veganen Kost sind Obst und Gemüse, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte,
Nüsse, Samen und Saaten sowie eiweißliefernde Lebensmittel z.B. aus Soja oder
Weizen.
Wie gesund ist die vegane Kost?
Eine
abwechslungsreiche und ausgewogene vegane Kost enthält viele Vitamine und
Mineralstoffe, dazu viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Veganer
können im Vergleich zu Gemischtköstlern mit ähnlichem Lebensstil sogar das
Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie und einige Krebserkrankungen
senken.
Die Deckung des Eiweißbedarfes ist anders als häufig behauptet für Veganer kein
Problem. Auch viele pflanzliche Lebensmittel weisen einen hohen Gehalt an
Eiweiß auf. Besonders zu empfehlen sind natürliche Lebensmittel wie
Hülsenfrüchte und Nüsse, auch Tofu und Seitan besitzen viel Eiweiß, dazu
Pflanzendrinks aus Soja. Weniger emfehlenswert sind stark verarbeitete
Ersatzprodukte wie Würstchen, Aufschnitt, Burger oder Braten. Diese enthalten
zwar viel Eiweiß, oft aber auch viel Fett, Salz und Zusatzstoffe – auch veganes
Fast Food ist nicht gesünder als nicht-veganes. Diese Lebensmittel eignen sich
gut für eine Übergangsphase zur veganen Kost, sollten den Speisenplan danach
jedoch nicht zu häufig bereichern.
Auf welche Nährstoffe müssen Veganer
besonders achten?
Da
sie vorwiegend oder ausschließlich in tierischen Produkten vorkommen, kann es bei
veganer Kost unter Umständen zu einem Mangel an Eisen, Jod und Calcium sowie
Vitamin D, Vitamin B2 und Vitamin B12 kommen. Veganer sollten deshalb darauf
achten, viele pflanzliche Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an diesen Vitaminen
und Mineralstoffen zu verzehren, um das Defizit auszugleichen. Die Aufnahme von
Eisen lässt sich zudem durch Vitamin C – zum Beispiel in Orangensaft –
verbessern. Calcium ist neben natürlichen Lebensmitteln wie z.B. Grünkohl auch in
vielen damit angereicherten Pflanzendrinks enthalten (i.d.R. 120mg pro 100ml)
und in einigen Mineralwässern. Für die Aufnahme von Calcium ist Vitamin D notwendig.
Dieses kann im Sommer durch Sonnenlichteinstrahlung vom Körper selbst
synthetisiert werden. Im Winter kann es bei veganer Kost jedoch nur schwierig
in ausreichender Menge zugeführt werden, was eine vorübergehende Supplementierung
sinnvoll macht. Für eine gute Jodzufuhr sollte Jodsalz im eigenen Haushalt
verwendet werden, auch sollten Produkte verzehrt werden, die unter Verwendung
von Jodsalz hergestellt wurden. Vitamin B12 ist abgesehen von
Sauerkraut ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Pflanzliche
Lebensmittel, die angeblich einen hohen Gehalt an Vitamin B12
aufweisen, beinhalten meist nicht-aktive Vitamin-B12-Analoga. Bei
langfristiger veganer Ernährung ist eine Supplementierung von Vitamin B12
also sogar notwendig.
Für wen ist eine vegane Kost geeignet?
Die vegane Kost eignet sich für alle Bevölkerungsgruppen, sofern sie gut geplant umgesetzt wird und darauf geachtet wird, dass die oben genannten Nährstoffe in ausreichender Menge zugeführt werden. In bestimmten Lebenslagen ist die ärztliche Kontrolle der Blutwerte dennoch wichtig, um Nährstoffmängel ausschließen zu können.
©Scho2014_Dez
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